for string quartet

comissioned by Andreas von Mörl

World Premiere: 23 November 2018 Forum Brixen, interpreter: cedag Quartett

Year of composition: 2018

Duration: 9'10''

 

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Glaciers exert an incredible fascination. The bright blue of the bare glacier ice is unique, but it can shimmer in even more colors. For millennia, it has been shown that the glacier lives. It grows and withdraws, ages, seems to breathe, can kill and die. When enough snow falls, the glacier is "born". The lower layers of snow are compressed and the metamorphosis of the snow to glacial ice begins. In the lower layers, the pressure is higher and air escapes. In this way the filigree ice crystals of fresh snow agglomerate and create tight chunks of ice. When ice masses get big enough gravity initiates an impulse of movement and momentum builds up due to the mass. I put all these thoughts into music in my Gletscherquartett (Glacier Quartet). Also, natural climatic fluctuations and the climatic influence of humans are audible in the four string voices. In recent decades, glaciers are melting at a record pace. For example, since 2000, the Alpine glaciers have lost two to three percent of their volume each year, compared to just one percent the years before. It is no coincidence that the glacier is called the "thermometer of the world's climate".

Gletscher üben eine unglaubliche Faszination aus. Das strahlende Blau des blanken Gletschereises ist einzigartig, aber es kann in noch viel mehr Farben schimmern. Über Jahrtausende hat sich gezeigt, dass der Gletscher lebt. Er wächst und zieht sich zurück, altert, scheint zu atmen, kann töten und sterben. Wenn genügend Schnee fällt, wird der Gletscher „geboren“. Die unteren Schichten Schnee werden von den oberen zusammengepresst und die Metamorphose des Schnees zu Gletschereis beginnt. In den unteren Lagen wird der Druck immer höher und Luft entweicht. Aus den filigranen Eiskristallen von Neuschnee entstehen stramme Aggregatklumpen. Bei immer größeren Eismassen kommt es zu einem Impuls der Bewegung durch die Gravitation und Eigendynamik aufgrund der Masse. All diese Gedanken habe ich in meinem Gletscherquartett in Musik gesetzt. Auch natürliche Klimaschwankungen und der Klimaeinfluss des Menschen werden in den vier Streicherstimmen hörbar. Denn in den letzten Jahrzehnten schmelzen Gletscher im Rekordtempo. Seit 2000 verlieren etwa die Alpengletscher zwei bis drei Prozent an Volumen pro Jahr, vorher war es jährlich nur ein Prozent. Nicht umsonst wird der Gletscher als „Fieberthermometer des Weltklimas“ bezeichnet.